Eine interessante Zeitreise ...

Die Oettinger Herren bestimmten 1329 über den Ort und im 13. und 14. Jahrhundert gehörte Rögling mit Gericht und Scharwerk zur Vogtei Monheim.

Im Jahre 1368 schenkte Graf Ludwig von Oettingen das Patronatsrecht über die Kirche in Rögling und den Kirchensatz dem von ihm gestifteten Zisterzienserkloster Kirchheim am Ries. Das Kloster übte somit das Patronatsrecht bis bis zu seiner Schließung 1803 in der Gemeinde aus.

Rögling, im Ortskern sehr breit angelegt, war Hauptsitz des Nadlergewerbes und war bereits im 15. und 16. Jahrhundert Markt. Hier wurden die wichtigsten Nadler-märkte abgehalten.
Die Nähnadeln gingen in alle Welt, vor allem aber nach Österreich, Italien und Spanien.
Berechnungen zufolge wurden damals jährlich etwa 50 Millionen Nadeln jährlich in Rögling hergestellt.

1550 lebten im Ort 300 Personen, nach Abzug der Schweden 1638 blieben noch 9 Menschen - dem Hungertod nahe - übrig.

1675 bestanden bereits wieder 65 Haushalte und das Nadlerhandwerk blühte voll auf.

Im Jahre 1805 zählte man in Rögling allein über 100 Nadlermeister; zusammen mit Gesellen, Frauen und Kindern lebten hier 460 Personen. In der Folgezeit aber starb das Nadlerhandwerk infolge technischer Neuent-wicklungen rasch aus.
Von der sehr feinen Arbeit der Nadelherstellung mussten sich die Röglinger auf körperliche Schwerstarbeit umstellen: Arbeitgeber wurden damals vor allem die Betreiber der nahen Solnhofener Lithographiesteinbrüche.

In der heutigen Zeit ist die überwiegende Anzahl der Rög-

linger Bürger in den Handwerks- und Industriebetrieben im nahen Umland beschäftigt.

 

Rögling ist ein alter Pfarrort. Die heutige Kirche stammt teilweise aus dem 14. Jahrhundert, der Turm teilweise noch aus der Römerzeit.

Mit großen finanziellen und auch technischen Schwierigkeiten verwirklichte die Gemeinde in den Jahren 1964 - 1972 die Wasserversorgung, die Kanalisation im Trennsystem, den Ausbau aller Wege und Straßen, die Flurbereinigung, sowie die Ausweisung und Erschließung von zwei Baugebieten.

1974 bezogen die Röglinger Kinder den gemeinsamen Neubau der Hauptschule in Monheim und im Zuge der Gebietsreform 1978 entschlossen sich die Bürger für die Verwaltungsgemeinschaft in Monheim.

Es folgte ab 1985 die Modernisierung der bestehenden Kläranlage, der Neubau eines Gemeindezentrums, die Erschließung von 3 weiteren Baugebieten sowie die ständige Pflege und der Ausbau von Wanderwegen rund um die herrlich gelegene Juragemeinde.

 

Im Herbst 1989 wurde das Gemeindezentrum eingeweiht, mit Feuerwehrhaus und Bauhof. Zunächst war in den Räumlichkeiten auch eine Poststelle angeschlossen, die jedoch 1996 geschlossen wurde. Seit 1999 befindet sich in diesen Räumen die Gemeindebücherei.

 

In der Röglinger Schule wurden bis zum Ende des Schuljahres 1989 noch die erste und zweite Klasse des Grundschulverbandes Rögling-Tagmersheim-Blossenau unterrichtet.

In den Jahren 1989/90 wurde das Schulgebäude zum Kindergarten "St. Johannes" umgestaltet. Seither gehen unsere Kinder der ersten bis vierten Klasse nach Tagmersheim in die neu gebaute Grundschule.